Frauen und Männer sollen im Job die gleichen Chancen haben, kein Geschlecht soll bevorzugt behandelt werden. In der Informatik gelingt das in vielen Unternehmen noch nicht. Diesen Umstand schnellstmöglich zu ändern, gehört zu den Zielen, die sich die Hochschule Bremen gesetzt hat.
Für mehr Chancengleichheit in der Informatikbranche
„Wir wollen keine Sonderbehandlung, sondern einfach die gleichen Chancen!“
„,Frauen wollen doch Gleichberechtigung, warum habt ihr dann einen eigenen Studiengang?´ Das sind Fragen, die immer wieder kommen“, sagt Tabea schmunzelnd. „Ich erkläre dann, dass die Informatikbranche immer noch ein von Männern dominierter Bereich ist und es für Frauen schwer ist, trotz gleichem Wissensstand, einen Fuß in die Tür zu bekommen. Wir wollen keine Sonderbehandlung, sondern einfach die gleichen Chancen!“ Der Internationale Frauenstudiengang Informatik an der Hochschule Bremen versucht diesem Ungleichgewicht auf verschiedene Arten entgegenzuwirken.
Zum einen, indem alle willkommen sind. Vorkenntnisse sind nicht nötig, niemand muss Angst haben nicht mitzukommen, auch ohne auf herausragende Programmier-Skills zurückgreifen zu können. Auch Tabea hatte zunächst Bedenken, ob ihr Wissensstand ausreicht und hat deshalb vor Beginn des Studiums mit der Studiengangsleitung gesprochen. „Sie hat gesagt, dass wir bei Null anfangen: ´Bringt euren Kopf mit, bringt den Willen mit, den Rest kriegen wir hin!´, das war wirklich ermutigend.“ Und auch die Angst vor Mathe war unbegründet. „Es findet in den ersten beiden Semestern statt und dadurch, dass wir Mathematik hatten, die mit der Informatik in Zusammenhang stand, konnte man es gut meistern.“
„Wir haben während der Arbeit am Projekt einen ganz normalen Arbeitsplatz und nehmen an Meetings teil.“
Die kleine Studienganggröße ist ein großer Vorteil, denn so können Unklarheiten zu Studieninhalten, beispielsweise bei Matheproblemen, viel einfacher ausgeräumt werden. Aber das ist nicht alles, was die Hochschule Bremen bietet. Im Rahmen eines Kooperationsprojektes haben die Studentinnen in Tabeas Jahrgang schon während des Studiums Kontakt zu potenziellen späteren Arbeitgebern, darunter Mercedes-Benz und MaibornWollf. Im sechsten Semester steht eine Projektarbeit an, die innerhalb eines Unternehmens realisiert werden soll. „Wir haben während der Arbeit am Projekt einen ganz normalen Arbeitsplatz und nehmen an Meetings teil“, erzählt Tabea, die in den nächsten Wochen ihre Projektarbeit beginnt.
Ihr persönliches Highlight bisher war jedoch das obligatorische Auslandssemester. „Ich war in Kanada auf Vancouver Island. Wir mussten zwei Informatikmodule wählen und ein drittes Modul konnten wir frei wählen. Ich habe mich für Archäologie entschieden und mir damit einen kleinen Kindheitstraum erfüllt“, erzählt Tabea lächelnd. Bei all den tollen Erfahrungen ist es kein Wunder, dass sie sich wieder für den Studiengang entscheiden würde. „Die intensive Betreuung im Studium, das Auslandssemester und das ich Mathe so gut überstanden habe: Ich würde mich eindeutig wieder für das Studium entscheiden!“
„Ich würde mich eindeutig wieder für das Studium entscheiden!“
Die Ingenieurnachwuchs-Initiative des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall.
Seit 1998 widmet sie sich bereits den Themen Ingenieurwesen und MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik). Ihr Ziel ist es, junge Menschen schon frühzeitig für den Ingenieursberuf sowie Naturwissenschaften und Technik zu begeistern.
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