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Städte von morgen

Mit Kreativität und Ehrgeiz konstruieren
Milaine ebnet den Weg in die Konstruktionstechnik für kommende Studentinnen

Milaine Alexandra Deuga Cheugoue wollte schon immer irgendwas mit Technik machen. Nun studiert sie Maschinenbau mit der Vertiefung Konstruktionstechnik an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen. Ein Studium, das vergleichsweise noch eher wenige Frauen wählen

Milaine ist extra für ihr Studium von Kamerun nach Deutschland gezogen

Bachelor Maschinenbau
Auf Empfehlung ging Milaine an die WHS Gelsenkirchen

„Die Welt funktioniert über Empfehlungen“, erklärt Milaine. Ein Bekannter studierte an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen den Bachelor Maschinenbau. So hatte Milaine bereits einen Kontakt vor Ort und wusste im Voraus, wie das Studium dort abläuft. Darüber hinaus gilt Deutschland auch international "als das beste Land für technische Studiengänge, Berufe und Forschung". Zusammen mit der Möglichkeit, neben dem Studium Geld verdienen zu können, gab das den Ausschlag, für ihr Studium nach Deutschland zu ziehen. „Die Mentalität in Afrika ist die: Man sucht sich ein Land, in dem man seinen Lebensunterhalt nebenher selbst finanzieren kann.“ Als die Entscheidung getroffen war, legte sie ihr Abitur ab, absolvierte direkt einen Deutschkurs, beantragte das Visum und zog von Kamerun nach Deutschland.

  • Milaine ist froh, für ihr Studium die WHS in Gelsenkirchen gewählt zu haben
  • Auf Milaines PC sieht man das Modell eines Schrägstirnrades, ein Bestandteil eines Getriebes

„Die Mentalität in Afrika ist die: Man sucht sich ein Land, in dem man seinen Lebensunterhalt nebenher selbst finanzieren kann.“

Milaine Alexandra Deuga Cheugoue

Vertiefung Konstruktionstechnik
Kreativität darf für Milaine im Studium nicht fehlen

Drei Anreize lagen Milaines Entscheidung, Maschinenbau und später die Vertiefung Konstruktionstechnik zu studieren, zugrunde: Mathematik war schon immer ein Teil ihres Lebens, ein Studium ohne Kreativität undenkbar und sie liebt die Herausforderung. „Von klein auf hat mein Vater mich das Interesse an Wissenschaft gelehrt und darauf aufmerksam gemacht, dass es sehr wenige weibliche Piloten und Ingenieure gibt“, erzählt Milaine. Nun ist sie im Maschinenbau-Studium die einzige afrikanisch-stämmige Studierende und in der Vertiefung Konstruktionstechnik sogar die einzige Frau. Neben Konstruktionstechnik gibt es noch zwei weitere Vertiefungen, die man nach drei Semestern Grundstudium wählen kann: Automatisierungs- oder Fertigungstechnik.

Konstruktionstechnik
Planen, Entwerfen, Simulieren und Ausarbeiten

Die Grundkurse wie Physik bzw. Technische Mechanik sind ihre Favoriten, denn „ohne sie kann man Konstruktionstechnik gar nicht verstehen“. Alles verstehen, das will sie nämlich. Ihr Ehrgeiz, in einer eher Männern zugeschriebenen Domäne zu glänzen, bringt sie selbst durch die ihr unliebsamen Informatik-Kurse. Das Planen, Entwerfen, Simulieren und Ausarbeiten vom Entwurf bis zur Serienfertigung einer Maschine oder eines Gerätes, also das, worum es in der Konstruktionstechnik geht, ist viel mehr ihr Ding: „In den Vertiefungskursen zur Konstruktion, wie ‚Konstruktiver Entwurf‘, kann ich meine Kreativität durch die Anwendung der Berechnungs- und CAD-Software, also Computer Aided Design, voll ausleben.“ Aktuell ist in diesem Kurs die Aufgabe, einen Antrieb für eine Art Presse zu entwickeln, die feinen Kohlenstaub zu Briketts presst.

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Neben dem Maschinenbau gehört Mode zu Milaines großen Interessen
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Milaine in der Bibliothek der WHS Gelsenkirchen

Zukunftsplan: Selber lehren
Antriebswelle im Getriebe

„Mädchen oder Frauen sollten sich nicht von der Gesellschaft beeinflussen lassen. Jede soll ihre Träume verfolgen“, findet Milaine. Solange frau die Motivation und das Interesse an einer Natur- oder Ingenieurwissenschaft hat, kann sie diese auch studieren. Genauso verhält es sich mit Führungspositionen. Da sie Teamarbeit liebt und sich dabei quasi als Antriebswelle im Getriebe versteht, kann Milaine sich vorstellen, später auch eine leitende Position zu übernehmen. Daher plant sie nach dem Bachelor direkt in die Arbeitswelt zu starten, um sich den Master und eine Promotion selbst zu finanzieren. „Wissen vermitteln ist mein großes Ziel. Mein Tutorenjob ist der erste Schritt. Als nächstes sammle ich praktische Erfahrungen in der Industrie und später kann ich als Professorin lehren und durchs Lehren weiterlernen“, legt Milaine ihren Zukunftsplan dar.

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