© HOSOKAWA ALPINE
Umwelt und Klima

Nano ist besonders
Um ein Pulver in mikroskopischen Korngrößen herzustellen, bedarf es spezieller Anlagen. Kosma Jettinger stellt sie maßvoll zusammen.

Im rund 1.000 Quadratmeter weiten Technikum der Augsburger Firma Hosokawa Alpine befinden sich auf vier haushohen Etagen zahllose Mühlen, Schredder und Sichter. Zum Teil riesige Apparate, mit denen Dinge bis auf Nanogröße zerkleinert werden: Getreide, Kunststoffe, Metalle und vieles mehr. Mittendrin stellt die 28-jährige Verfahrensingenieurin Kosma Jettinger ein Verfahren zusammen, um Proteine aus Erbsen herauszulösen.

Als Versuchsingenieurin hat Kosma einen sehr abwechslungsreichen Job.

Short Facts
Umwelt- und Prozessingenieurwesen an Hochschule Heilbronn

  • Regelstudienzeit: 7 Semester
  • Start: Sommer- und Wintersemester
  • Zulassung: zulassungsfrei, ohne NC
  • Abschluss: Bachelor of Engineering
  • Themen: Umweltschutz, Erneuerbare Energien,
  • Nachhaltige Prozesse, Digitalisierung
  • Besonderheit: ehemals Verfahrens- und Umwelttechnik

Kosma überprüft ihre Versuchsreihe auf dem Weg zum optimalen Kundenprodukt
© Hosokawa Alpine
Die Versuche werden am Computer ausgewertet oder digital simuliert

Traumjob
Versuchsingenieurin

Schon immer war Hosokawa für Kosma sichtbar. Denn zur Unternehmensgruppe gehören weltweit über 1.000 Mitarbeitende an rund 25 Standorten. HOSOKAWA ALPINE in Augsburg ist mit etwa 850 Mitarbeitenden aber der größte Standort. Hier wird entwickelt, getestet, produziert. Also gab es auch für Kosma Jettinger nach dem Studium nur ein echtes Ziel. „Hosokawa hatte eine Stelle als Versuchsingenieurin ausgeschrieben. Und ich dachte: Die möchte ich unbedingt haben. Also habe ich mich beworben, hatte mehrere Vorstellungsgespräche, und dann kam Wochen später der Anruf, dass ich den Job bekomme. Ich habe richtig aufgeschrien vor Glück. Das war toll.“

Arbeitsalltag?
Langeweile Fehlanzeige

Heute testet sie, wie man das Protein aus Erbsen mit den Hosokawa-Anlagen am optimalsten herauslöst, um vegane Produkte herzustellen. Das nur ein Beispiel ihrer Arbeit. Heute Proteine, morgen Pigmente, übermorgen Karbonfasern. Die Ingenieur*innen erhalten vom Kunden Produkteigenschaften und müssen diese mit ihren Anlagen erreichen. Dabei geht es auch darum, bestimmte Durchsätze zu erzielen, Anlagenparameter vorzugeben und zu kontrollieren. Manche Anlagen zerkleinern dann sogar bis auf Nanogröße herunter. Nano – das ist so winzig, dass die Einheit nahezu unfassbar ist. Ein Fingernagel wächst in der Sekunde 1 Nanometer. Ein Blatt Papier ist 80.000 Nanometer dick. Ein Atom 0,1 Nanometer klein. „Bei unserer Arbeit geht es hauptsächlich um Partikelgrößen, wobei das Feinste, was wir produzieren können, 200 Nanometer ist“, sagt Jettinger. Produkte, die dann hauptsächlich in der Chemie zum Einsatz kommen, als Karbonfasern, Lacke oder auch Karbonfüllstoffe.

„Man stellt sich den Beruf als Ingenieurin immer als etwas ganz Besonderes vor. Aber am Ende ist es nicht so kompliziert.“

Kosma Jettinger, Versuchsingenieurin

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Besonderheiten
Nanotechnik und Ingenieurwesen

Für derart atomare Größen gibt es bei Hosokawa Kugel- und Strahlmühlen. Hochspezialisierte Anlagen für ganz besondere Anwendungen, die in Bezug auf den Massenmarkt auch Ausnahmetechnologien sind, hier aber wiederum weltweit herausstechen. Nanoklein ist eben etwas sehr Spezielles. Egal ob nano-, mikro- oder millimetergroß – Jettingers Ergebnisse sind immer ein Pulver mit unterschiedlichen Korngrößen für unterschiedliche Anwendungen. „Man stellt sich den Beruf als Ingenieurin immer als etwas ganz Besonderes vor. Aber am Ende ist es nicht so kompliziert,“ meint die Versuchsingenieurin und lächelt, während feinstes Pulver ihre Anlage verlässt.

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Seit 1998 widmet sie sich bereits den Themen Ingenieurwesen und MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik). Ihr Ziel ist es, junge Menschen schon frühzeitig für den Ingenieursberuf sowie Naturwissenschaften und Technik zu begeistern.

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