Für Gregor Schambach und Lea Braun kommt es auf die Details an. In ihrem Studienalltag kann schon ein Sandkorn großen Schaden anrichten. Sie befassen sich mit winziger Technik, die jedoch einen großen Effekt auf unser Leben hat. Ein wenig kryptisch kommt der Name Mikrosystem- und Nanotechnologie schon rüber. Deswegen haben uns die beiden Studierenden ein wenig mehr von ihrem Fach erzählt, das ab diesem Semester in Micro- and Nanoengineering umbenannt wurde.
Sensoren und Chips kennt jeder - dieser Studiengang befasst sich mit der Mini-Technik.
Die Liste an Vorteilen, die die Studierenden über ihr Studienfach äußern, ist lang: Ein spannendes Thema, viel Praxisbezug, weitreichende Grundlagen und persönliche Vertiefungsmöglichkeiten. Darüber hinaus sind die Jobchancen nach einem Abschluss ziemlich gut. „Überall werden neue Chip-Fabriken eröffnet. Europa und Deutschland wollen in Zukunftstechnik investieren. Das Know-how des Ingenieurwesens wird gebraucht, um unabhängig zu sein“, sind sich die beiden einig. Aber nicht nur die Studieninhalte werden gelobt, auch die Hochschule und Dozent*innen sind ein wichtiger Teil der Erfolgsgeschichte des Faches. Durch die übersichtliche Studierendenanzahl können die Lehrenden besonders intensiv auf einzelne Bedürfnisse eingehen und von den internationalen Kontakten profitieren die Teilnehmer*innen der Kurse sehr.
Viel Zeit verbringen die Studierenden nicht nur in den Vorlesungen und Übungen. Der Ort, an dem sie praktische Erfahrungen sammeln, ist der Reinraum. Besondere Sicherheitsmaßnahmen und Schutzanzüge sorgen dafür, dass keine ungewollten Substanzen die Forschung der Ingenieur*innen behindert. „Für den Reinraum bräuchte man keinen PCR-Test, denn solche Viren kommen gar nicht erst durch“, lachen die Studierenden. Sie sind mittlerweile bestens mit den speziellen Geräten vertraut und lassen sich auch nicht vor Chemikalien wie Flusssäure abschrecken. Denn den korrekten Umgang haben sie gelernt und werden dabei von Laborassistent*innen stets unterstützt. Mittlerweile sind sie selber zu Expert*innen für Mikro- und Nanoteile geworden. Die Drähte, die für Drucksensoren auf Platinen eingesetzt werden, sind winzig, mit dem menschlichen Auge fast nicht zu erkennen. Ein Zahnrad, mit dem die Studierenden hantieren, meist nur so groß wie das Bein einer Ameise. Nur mit einem Rasterelektronenmikroskop wird diese Filigranarbeit möglich.
Die Projekte sind ein Teil der unterschiedlichen Wahlpflichtfächer, die dann eigenständig bearbeitet werden. „Alles unter einen Hut zu bekommen und damit allen Projekten gerecht zu werden, ist eine Herausforderung“, sagt Lea. „Es wird aber leichter, wenn man die Grundlagen verstanden hat und sich anhand der eigenen Talente die Schwerpunkte setzt, die einem besser liegen.“ Die Faszination an der Technik ist es allemal wert sich ins Zeug zu legen. So berichtet Gregor von einem Drucksensor, an dem er gearbeitet hat: „Es ist schon toll, etwas Eigenes hergestellt zu haben, etwas, was nicht jeder kann. Ich habe ihn allen Leuten gezeigt, die mich besucht haben“, witzelt er. Die Studierenden lernen, einen gesamten Prozess zu entwerfen und die richtigen Fragen zu stellen, um auf die Lösung eines Problems zu kommen. „Durch Widerstand entsteht Wärme, eine bestimmte Spannung führt zu einer Auslenkung des Materials. All dies muss beachtet werden.“
„Es ist schon toll, etwas Eigenes hergestellt zu haben, etwas, was nicht jeder kann.“
Den Weg an die Hochschule Kaiserslautern haben die beiden auf ganz unterschiedliche Weise gefunden. „Nach der Schule wollte ich einfach etwas Interessantes machen. Ich hatte ein großes Heft mit einer Liste von allen Studiengängen. Dort habe ich dann Mikrosysteme und Nanotechnologie gesehen und war begeistert“, erzählt uns Gregor. Lea hatte am Anfang gar keine Idee. „Studieren, ja. Aber was?“, fragte sich die 22-Jährige damals. Über einen Studienwahltest fand sie heraus, dass die Ingenieurwissenschaften zu ihren Interessen und Talenten passten, und Mikrosysteme und Nanotechnologie war ganz oben auf der Liste. Wie sich herausstellte, haben alle beide eine gute Wahl getroffen. Schüler*innen, die ebenfalls mit ihrem Fach liebäugeln, empfehlen sie: „Man sollte sich nicht zu wenig zutrauen. Wenn etwas Spaß macht, dann investiert man gerne Zeit. Es ist nicht so schwer, wie es auf den ersten Blick aussieht.“
Die Ingenieurnachwuchs-Initiative des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall.
Seit 1998 widmet sie sich bereits den Themen Ingenieurwesen und MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik). Ihr Ziel ist es, junge Menschen schon frühzeitig für den Ingenieursberuf sowie Naturwissenschaften und Technik zu begeistern.
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