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Smarte Daten und IT

Doppelt hält besser
Beim Computational Engineering kommen Mathematik, Informatik und Ingenieurwissenschaft zusammen

Eigentlich war Johannes Lebender mit seinem Studium der Materialwissenschaften an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) zufrieden. Doch am Ende seines Bachelors kam es ganz anders: Während der Bachelorarbeit entdeckte er den Fachbereich Computational Engineering und ist gleich Feuer und Flamme.

Mit seinem zweiten Bachelor lernt Johannes einen ganz neuen Fachbereich kennen

Bachelor hoch zwei
In zwei Fachrichtungen durchstarten

Endlich den Bachelor in der Tasche und richtig durchstarten. Oder doch nicht? Johannes Lebender entschied sich nach seinem Abschluss in der Materialwissenschaft für einen eher ungewöhnlichen Schritt: „Während meiner Bachelorarbeit habe ich das erste Mal mit einer Software Simulationen erzeugt. Bei meinem Thema ging es um spezielle Simulationen von chemischen Prozessen, die im wahren Leben oftmals viel Material, Energie und Zeit kosten. Mit den digitalen Darstellungen können Materialien ganz einfach per Klick getestet werden“, erzählt der 27-Jährige. Die Kombination aus Ingenieurwissenschaft, Mathematik und Informatik hat es ihm so sehr angetan, dass er beschloss ein zweites Bachelorstudium in Computational Engineering anzuschließen: „Informatik allein war mir zu trocken. Aber durch die Kombination, hat man beim Coden immer einen direkten Realitätsbezug.“

„Durch die Kombination von Informatik und Ingenieurwissenschaft hat man immer einen direkten Realitätsbezug beim Coden.“

Johannes Lebender
© FAU/Boris Mijat
Johannes nimmt das Studium mehr als ernst. Sein Ziel: zwei Bachelor- und zwei Masterabschlüsse

Computational Engineering
Informatik + Mathematik + Ingenieurwissenschaft

Längst ist Informatik zu einer echten Schlüsselkompetenz für die Ingenieurwissenschaft geworden. Hard- und Software sind fester Bestandteil von Technikinnovation. Deswegen verbindet der Studiengang Computational Engineering die Grundlagen Informatik und Mathematik mit einem ingenieurwissenschaftlichen Teil. Bei diesem haben die Studierenden die Wahl zwischen Regelungstechnik, Informationstechnologie, Mechatronik, Optik, Festkörperdynamik oder Thermo- und Fluiddynamik. „Wir lernen technische Fragestellungen mit dem Computer zu lösen. Ich kann in einer Simulation beispielsweise testen, wie sich ein Auto in einem Windkanal verhält und was passiert, wenn ich bestimmte Parameter wie das Gewicht des Fahrzeuges verändere. Statt ein neues Auto zu bauen, brauche ich nur wenige Klicks, um solche Tests durchzuführen“, erzählt Johannes.

Kapazitäten einteilen
Die Vorteile eines Zweitstudiums

Einen Vorteil, den das zweite Bachelorstudium mit sich bringt, ist die Gelassenheit, die Johannes in seinem Studienalltag entwickelt hat: „Jetzt, wo ich weiß, wie viel Aufwand das Studium ist, kann ich mir meine Kapazitäten besser einteilen.“ Dadurch bleibt ihm mehr Zeit für anderes, wie zum Beispiel die Veranstaltungen der Fachschaft. Dazu gehört unter anderem ein gemeinsamer Urlaub nach Kroatien, eine Runde Bierpong oder nach den Seminaren noch eine Runde Klettern. „Wir unternehmen nicht nur viel zusammen, sondern helfen uns auch gegenseitig“, betont Johannes. Wenn nach den Vorlesungen noch Fragen offen sind oder eine Rechnung irgendwie gar nicht klappen will, setzen sich die höheren Semester oft mit den jüngeren Semestern zusammen und gehen die Aufgaben gemeinsam durch. Falls das alles nicht hilft, müssen eben die Whiteboardwichtel ran. „Manchmal lassen wir Rechnungen, bei denen wir nicht weiterkommen, am Whiteboard stehen. Wenn man morgens wieder in den Raum kommt, war irgendwer da, der die Lösung gefunden und ergänzt hat“, schmunzelt der Student.

Ein Studiengang zugeschnitten auf Frauen

Der internationale Frauenstudiengang Informatik

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Mit einem Klick alles austesten: Durch computergestütze Simulationen ist das möglich

High Performance Computing
Eine durchgebrannte Festplatte verhinderte den Sieg

Das verpflichtende zehnwöchige Industriepraktikum machte Johannes im Bereich des High Performance Computings und nahm mit seiner Praktikumsgruppe an dem gleichnamigen Wettbewerb in Denver teil: „In diesem Fachbereich geht es darum, dass ein einzelner Computer schnell rechnen kann, hundert Stück, die parallel geschaltet werden, jedoch noch viel schneller. Unsere Aufgabe ist es, Anwendungen so zu konfigurieren, dass die Arbeit auf die einzelnen Computer richtig aufgeteilt und Daten möglichst effektiv übertragen werden“, erklärt Johannes. Doch was passiert, wenn eine Festplatte durchbrennt? Das durfte das Team leider mitten im Wettbewerb selbst erfahren: „Das Problem war, dass wir, um Energie zu sparen, keine Backup-Platte verbaut hatten. Die Chance stand eins zu einer Million, dass so etwas passiert.“

Master mal zwei
Doppelt hält besser

Nach dem zweiten Bachelor möchte Johannes auch einen doppelten Master anschließen. Denn an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg haben die Studierenden die Möglichkeit, im Master im Ausland zu studieren. Für Johannes soll es nach Lugano gehen, einem kleinen Ort in der Schweiz. Am Ende des Studiums erhält er den Masterabschluss in Computational Engineering der FAU und einen Masterabschluss in Computational Science aus Lugano. Johannes Studium läuft ganz nach dem Motto „doppelt hält eben einfach besser.“

Computational Engineering an der FAU Erlangen-Nürnberg studieren
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Die Ingenieurnachwuchs-Initiative des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall.

Seit 1998 widmet sie sich bereits den Themen Ingenieurwesen und MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik). Ihr Ziel ist es, junge Menschen schon frühzeitig für den Ingenieursberuf sowie Naturwissenschaften und Technik zu begeistern.

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